• Fachpraxis für Osteopathie Braunschweig, Claas Bauerfeld

Osteopathie

Osteopathie ist eine manuelle Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Dazu nutzt sie eigene Techniken, die im wesentlichen mit den Händen ausgeführt werden. Unter Funktionsstörungen versteht man körperliche Beschwerden, die der Organismus noch unter entsprechenden Umständen selbst heilen kann.

Die Osteopathie behandelt Menschen in ihrer Individualität. Die Beseitigung von Krankheiten oder Schmerzsymptomen sind das Resultat der Auflösung ursächlicher Fehlfunktionen, die den Mensch in seiner körperlichen Einheit störten. Da unser Körper in der heutigen Zeit sehr vielen belastenden Faktoren ausgesetzt ist, die seine Fähigkeit zur Selbstheilung oft überbeanspruchen, ist man durch die Osteopathie in der Lage, die Belastbarkeit des Körpers zu erhöhen. Dadurch wird auch die Anfälligkeit für Krankheiten reduziert und das allgemeine Befinden verbessert.

Anwendungsgebiete

Bewegungsapparat

Rückenschmerzen, Gelenkprobleme, Ischiasbeschwerden, Skoliosen, Einschränkungen der Kopf-Hals Bewegungen, Schiefhals, Zustand nach Schleudertrauma, Bandscheibenvorfällen, ‚Tennis-Arm‘, arthrotische Beschwerden

Innere Organe

Verdauungsstörungen (Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung), Reizdarm-Syndrom, Magenschleimhautentzündungen, Hämorrhoiden, Organsenkungen, Organverklebungen, Operationsfolgen und Narben, Blasenentzündungen, Inkontinenz, Nierenprobleme, Menstruationsbeschwerden, Klimakterische Beschwerden, vegetative Störungen (Müdigkeit, Schwitzen, Hyperaktivität, Unruhe, Nervosität)

HNO- und Schädelbereich

Schwindel, Kopfschmerzen, Migräne, Schleudertrauma, Tinnitus, wiederkehrende Mittelohrentzündungen

Kinderheilkunde

Verdauungsstörungen, Lern- und Konzentrationsstörungen, Einnässen, sogenanntes KISS-Syndrom, 3-Monatskoliken, Schiefhals, Schädel- und Gesichtsverformungen, ‚Spuckkinder‘, ADS/ADHS, Hyperaktivität, Entwicklungsstörungen

Zahnheilkunde

Kiefergelenksprobleme, Kaubeschwerden, nächtliches Zähneknirschen

Philosophie

Osteopathie versteht sich als Wissenschaft, Philosophie und Kunst. Hierbei soll erwähnt werden, dass die Osteopathie das Rad nicht neu erfunden hat, sondern aufgrund der gegebenen Anatomie, Physiologie und Embryologie (Embryologie (also der Entstehung des Menschen im Mutterleib) bei der Betrachtung des Menschen häufig nur eine andere Sichtweise hat.

Still spricht hier gerne vom „triune man“: Der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele. Diese drei lassen sich nicht trennen. Geist und Seele beeinflussen den Körper (Psychosomatik) und auf körperlicher Ebene sind der gesamte Bewegungsapparat, das hormonelle, das nervale und das Organsystem wieder eng und untrennbar miteinander verknüpft, welche wiederum auf Geist und Seele wirken.

Wie alles in der Natur vollkommen ist, ist auch der Mensch ein Wesen vollkommener Schöpfung und damit ein Ausdruck höherer Instanz, welches über Selbstregulierende- bzw. Selbstheilungskräfte verfügt. Als Beispiel soll hier die Wundheilung oder das (intakte) Immunsystem bei Erkrankungen bzw. Infektionen genannt werden.

Funktion und Struktur bedingen sich gegenseitig und bilden eine Einheit. Ändert sich die Funktion, wird auch die Struktur der Funktion folgen.

Als einfaches Beispiel ist hier der Trainingseffekt anzuführen. Durch verstärkte Muskelbelastung (Funktion) wird der Muskel in Bezug auf Kraft und Spannung seine Struktur anpassen. Auch wird der nun größere Muskel verstärkt durchblutet werden. Hierbei wird das Blut alle erforderlichen Nährstoffe in das betroffene Gewebe bringen.

Dieses Beispiel ist natürlich stark vereinfacht und geschieht im Körper auf vielfältige Art und Weise, aber natürlich auch im „Rückwärtsgang“: Durch zu große Spannungen im Körper, sei es durch Verletzungen, Unfälle, Narben, oder psychisch durch Stress sowie seelischen Kummer, kann die vielfältige Kommunikation des hormonellen, nervalen Systems und insbesondere der Durchblutungssituation natürlich eingeschränkt sein, was ein zu wenig an Bewegung mit einhergehendem Schmerz, Bewegungsverlust, Verletzungen oder Stagnation von Körperflüssigkeiten und Krankheit als Folge haben kann.

Geschichte

1874
Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) begründete das Konzept der Osteopathie.

Er war der Meinung, dass Medikamente und viele, oft unnötige Operationen nicht selten nur ein Ersatz für zu geringe Kenntnisse der Zusammenhänge menschlichen Lebens waren.

Dr. Still hielt es für sinnvoller, anhand gründlicher Kenntnisse von Anatomie, Physiologie und deren Zusammenhängen, mit dem Patienten zu arbeiten. Durch Verbessern der Durchblutung und Nervenleitung, gezieltem Lösen von Spannungen und Verklebungen soll die Wirkung der Selbstheilung optimiert, als auch die Harmonie der körperlichen Einheit wiederhergestellt werden.

Da sich körperliche Beschwerden insbesondere an Haltung, Statik und Fehlspannung (Stützgewebe, wie Knochen und Faszien) äußern, nannte er sein Konzept fortan Osteopathie (Osteon = Stützgewebe/Knochen, Pathos = Leiden).

1894
Durch den Erfolg seiner Methode kam es zur Gründung der ersten Hochschule für Osteopathie in Kirksville, im US-Bundesstaat Missouri, welche im vielfach erweiterten Rahmen noch heute besteht.

1913
Ein ehemaliger Student von Dr. Still gründete die ‚British School of Osteopathy‘ in London.

1951
entstand in Paris das erste osteopathische Ausbildungszentrum. Von dort aus verbreitete sich die Osteopathie über Westeuropa, bis sie Ende der 1980er Jahre auch Deutschland erreichte.

1993
Die Osteopathie wird in England, staatlich anerkannt, an Hochschulen gelehrt. In sieben weiteren Ländern der EU ist sie derzeit staatlich anerkannt.

In Deutschland ist der Begriff ‚Osteopath’ gesetzlich außerhalb Hessens (durch Prüfungsordnung) nicht geschützt und die Ausbildung nicht geregelt.

Sie gilt als Heilkunde und darf nur von Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt werden. Ausnahme sind osteopathisch ausgebildete Physiotherapeuten, die im Delegationsverfahren, also auf Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers arbeiten dürfen.

Seit 2012
übernehmen zudem diverse gesetzliche Versicherungen anteilig die Kosten für osteoapthische Behandlungen, sofern die Therapeuten die Anforderungen erfüllen.

Mehr Informationen finden sie auf www.osteokompass.de.